« Staunen ist der erste Grund der Philosophie. » Aristoteles


Das wahre Leben

Das Ziel

Aus den bisherigen Aufsätzen ging hervor, dass mit der Lösung des Grundproblemes der Mensch heit alle anderen Probleme ihre Lösung finden. Das Grundproblem ist das der Unwissenheit des Menschen über seinen Anteil an der göttlichen Natur.

Solange der Mensch nicht weiß, dass er ein ewiges Wesen ist, kann die Natur des Göttlichen sich nicht in ihm entfalten. Dann trägt er seine Konflikte durch alle Zeiten hindurch, denn ein Aufhören der Existenz gibt es nicht.

Der physische Tod ist nicht ein definitives Ende, sondern nur Durchgangsstation, bis nach einem Leben in unsichtbaren Bereichen eine neue, physische Geburt unter geänderten Voraussetzungen erfolgt (http://geheimnisdesmensch... ).

Zur vollen Entfaltung kam die göttliche Natur, wie es besonders der zweite Aufsatz zeigte, bisher nur in Jesus von Nazareth. Sie ist aber für alle Menschen, so unglaubwürdig es klingen mag, möglich. Ja, nicht nur möglich, sondern notwendig, um endgültig von allen Leiden befreit zu werden.

Es ist also ein langer Weg bis zum Ziel. Deshalb ist es wichtig, dass wir das Ziel erkennen und nicht aus den Augen verlieren bei allen Ablenkungen, die uns auf dem Weg begegnen. Tausend Meilen beginnen unter deinem Fuß, sagt ein chinesisches Sprichwort. Wie macht man sich also auf den Weg?


Der Weg

Das Erste ist, dass man sich über das Ziel und den Weg informiert. Denn aus eigener Erfahrung kennen wir beides noch nicht. Es soll ja erst Erfahrung, Erlebnis werden.

Das Ewige, da es in keiner Weise beeinträchtigt werden kann, sonst wäre es ja nicht ewig, ist Garant für unaufhörliche Glückseligkeit, Frieden, Freude, Kraft und Liebe.
"Ewiges Leben" ist also Leben in diesen Qualitäten und nicht nur ständige Existenz, wie sie in den Gesetzen von Karma und Reinkarnation zum Ausdruck kommen.

Es sind die Gedanken, Gefühle und das Tun, die unser Leben bestimmen. Soll also unser Leben anders werden, müssen sich die Gedanken, Gefühle und unser Handeln ändern.
Ändern sich die Gedanken, so ändern sich auch die Gefühle und das Handeln.

Sind wir also davon überzeugt, dass etwas richtig und vernünftig ist, so sind wir auch - in der Regel - bereit, das zu tun. Trotz dieser Bereitschaft handeln wir aber dann doch wieder anders. So, wie wir eigentlich n i c h t wollten? Woher kommt das? Haben Gedanken also doch keine Kraft?

Das wäre ein Trugschluss. Was hindert, dass geschieht, was wir wollen, sind wiederum Gedanken. Aber solche, deren wir uns nicht bewußt sind. Gefühle sind nichts anderes als starke unterbewußte Gedanken. Nur durch ihre Bewusstwerdung verlieren sie an Kraft, d.h. dann stellen sich diese Gedanken nicht mehr gegen unsere vernünftigen Absichten, da sie jetzt bewusst eingeordnet werden können. Nun ist unser Handeln frei, d.h. es geschieht, was wir wollen, und nicht, wozu wir getrieben werden.

Grundsätzliche Gedanken sind allgemein und können in ihrer Richtigkeit von fast jedem eingesehen werden. Sich mit diesen immer wieder zu beschäftigen, fördert die persönliche Wandlung. Einige solcher Gedanken möchten wir Ihnen nun nennen.

Wenn Ihr Leben bisher nicht unter der Leitung des Ewigen stand, dann suchten Sie ihr Glück in der materiellen Welt. Deren Güter und die Bindung an Menschen waren Ihnen deshalb wichtig. Nun haben Sie erkannt, dass so das wahre befriedigende Leben nicht gefunden werden kann, sondern nur, wenn man die eigene wahre göttliche Natur sich entfalten lässt.

Materieller Besitz, Vergnügen, Zerstreuungen, Bindungen an Menschen verlieren nun ihren Sinn. Deshalb werden Sie frei von ihnen. Sie sind nun fähig, für andere Menschen dazusein. Für Ihr eigenes Glück können Sie nichts tun, da es Ihnen schon gegeben ist durch das Bewusstsein des Ewigen, und es gerade dadurch kontinuierlich wächst, indem man aufhört etwas aus selbstsüchtigen Motiven zu tun.

Durch das Ewige ist man automatisch selbstlos. Handle ich weiterhin selbstsüchtig, so sind diese Handlungen gegen das Bewusstsein gerichtet, da ich ja durch das Ewige bereits glücklich bin. Folglich hindern solche Handlungen, dass das Glück meine Empfindungen erfüllt. Da aber das Leben nach Handlung drängt, kann man nur noch für die Erkenntnis der Wahrheit, bzw. für andere tätig sein.

Durch diese Freiheit werden Sie auch immer fähiger, nach der höheren Vernunft zu handeln, da Sie jetzt verstehen wollen und nicht nur "erleben". Ihnen stehen nun Zeit, Gelder und Kraft zur Verfügung, um dem Fortschritt der Menschheit zu dienen.
Es wird immer wieder vorkommen, dass wir in dieser Haltung beirrt werden. Wichtig ist, dass wir aber auch immer wieder zu ihr zurückkehren. Mit der Zeit wird sie uns selbstverständlich werden, wie uns dann ebenso das wahre Glück als ständiges Erleben begleiten wird.

Das Göttliche kann sich nur entfalten, wenn man nichts mehr für sich- selbst tut, denn es gehört zum Wesen des Göttlichen, da es der Ursprung aller Dinge ist, dass es nichts für sich selbst, sondern nur für andere tun kann. Es kann sich nur schenken. Soll sich in uns das Göttliche entfalten, dann können wir auch nur schenken...

Je mehr wir schenken, um so reicher fühlen wir uns. Denn kein materiell reicher Mensch kann sich wirklich reich fühlen, wenn er denkt, er habe immer noch zu wenig, er habe nichts zu verschenken.

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