« Staunen ist der erste Grund der Philosophie. » Aristoteles


Die "unsichtbare" Konstitution des Menschen

Neben dem physischen Leib, der jedermann bekannt ist, konnte nun auch von der Wissenschaft der „Lebensleib“ nachgewiesen werden. Außer diesen beiden kennt aber die Geisteswissenschaft noch weitere...

Es will schon etwas heißen, dass in der ehemaligen DDR die Akupunktur zu wissenschaftlichen Ehren kam, nachdem sie lange als Scharlatanerie verteufelt wurde. Ein Kniefall der Wissenschaft vor dem naturwissenschaftlich nicht Erklärbaren!
Sicher ist für sie nur, dass der menschliche Körper mit einem energetischen Netz durchzogen ist , den sogenannten Meridianen, die von einer Gruppe französischer Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. DARRAS mit Hilfe einer elektronischen Kamera sichtbar gemacht werden konnten. Eine in die bekannten Akupunkturbahnen injizierte radioaktiv markierte Flüssigkeit breitete sich genau auf den Linien aus, die seit Jahrtausenden in der chinesischen Literatur als Meridiane beschrieben wurden.
Aber nicht nur die alten Chinesen, sondern auch die Inder kannten ein physiologisch nicht wahrnehmbares Energiegeflecht, die sogenannten Nadis. Woher hatte man dieses subtile Wissen?
Kaum sinnvoll erscheint jene Vorstellung des trial and error, d.h. des beliebigen Ausprobierens, welcher Punkt am Körper nun welche Reaktion zeigen würde. Vielmehr muss man schon am Anfang ziemlich genau gewusst haben, wo die entsprechenden Bahnen verlaufen.

Für die Geisteswissenschaft ergeben sich hier keine Schwierigkeiten. Sie kann darauf hinweisen, dass der Mensch einst anders begabt war als der heutige, dass er noch schauen konnte, was sich nicht sinnenfällig darstellt. So ist es eben auch nicht verwunderlich, dass die frühe Psychologie/Medizin (damals waren ja alle Wissenschaften noch eins) weit mehr Wesensglieder des Menschen kannte als heute von der Wissenschaft anerkannt sind.
So haben nach der alten chinesischen Weisheit die Akupunkturmeridiane ihre Grundlage im Chi, jener auch für Gestalt (Morphologie), Wachstum und Regeneration zuständlichen Wesenskraft, die in der heutigen Geisteswissenschaft „Lebens-“ oder „Ätherleib“ genannt wird.
Der Lebensleib ist Pflanzen, Tieren und Menschen eigen. Er ist es, der die mineralischen, d.h. physisch sichtbaren Stoffe in seinen Dienst nimmt und entsprechend seiner Gesetzmäßigkeiten alle lebendigen Prozesse in der Physis aufbaut und steuert. Entweicht der Ätherleib, sind die Stoffe ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit überlassen. Es setzen Verwesungsprozesse ein. An jeder Leiche ist das zu beobachten.

Der Mensch ist aber nicht nur ein Wesen, das vegetiert. So besitzt er. wie auch schon das Tier, ein Kräftesystem bestehend aus Trieben, Leidenschaften - Emotionalkörper oder Astralleib genannt. Dieser bleibt nach dem Verlust des physischen Körpers (Tod) in der Regel noch 1/3 der irdischen Lebenszeit bestehen, d.h. hat ein Mensch 90 Jahre auf Erden gelebt, so bringt er nach dem Tode weitere 30 Jahre in seinem Astralleib zu.

Das Ich schließlich, als das eigentlich Menschliche , ist ganz geheimnisvoller Natur. Wir sagen zwar "Ich", aber was es eigentlich ist, wissen wir nicht.
Es ist nicht einfach die Summe aller Teile des Menschen, denn die Teile oder Subsysteme können nicht den umfassenden Zusammenhang bilden. Dieser kann nur von einer übergeordneten Wesenheit gegeben werden, die sich in einzelne Teile untergliedert.

Das Verständnis dieser fundamentalen Tatsache, der wir überall begegnen, öffnet den Menschen auch für das Begreifen dessen, dass mit dem Tode nicht alles aus ist. Untergeordnete Wesensglieder können nicht den übergeordneten Gesamtzusammenhang zerstören, sondern immer nur tiefer in der Hierarchie befindliche Systeme.

Weil der Mensch nicht im Einklang mit seinem Ich, das göttlicher Natur ist, lebt, zerstört er mittels seines Wollens, Denkens und seiner Gefühle den Äther -und physischen Leib.
Der disharmonisch gewordene Ätherleib, da dem physischen Leib übergeordnet, bleibt deshalb noch etwas länger als der physische Leib bestehen (in der Regel drei Tage) und der diesem übergeordnete Astralleib - der eigentliche Ausgangspunkt der Zerstörung - bleibt wiederum länger bestehen, nämlich ein Drittel der Lebenszeit auf Erden.

Das Ich bewirkt das Denken im Menschen. Zieht in das Denken Vernunft ein , so wird den Leidenschaften und Trieben ein Hemmnis entgegengesetzt. Von den Gefühlen werden diese Hemmungen als lästig empfunden. Tritt aber zu der kalten Vernunft die Wärme des Gefühls hinzu, indem man Freude an der Wahrheit und am vernünftigen Handeln hat, so wird der Astralleib - der Sitz der Gefühle - gewandelt. Der gewandelte Astralleib wird in der Geisteswissenschaft „Geistselbst“ genannt. Einen vollständig gewandelten Astralleib besitzen nur außerordentlich wenige. Trotzdem ist das Geistselbst bei vielen in Ansätzen vorhanden.
Geht die Wandlung noch tiefer, wird auch der Lebensleib verwandelt. Dieser wird dann als „Lebensgeist“ bezeichnet. Von ihm fließen dann die " Ströme des lebendigen Wassers "(Joh.7,38). Ergreift die Wandlung gar den physischen Leib so wird er zum Auferstehungsleib, oder anders ausgedrückt, zum Geistmenschen.

Wenn wir Wesentliches vom Menschen begreifen wollen, wird es von einiger Wichtigkeit sein, sich mit diesem hierarchischen Aufbau des Menschen näher bekannt zu machen.


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