Geh'
zurück in eine Zeit....
Indizienbeweise
für
ein Leben nach dem Tod
und
die Wiedergeburt
Band
2a: Rückführungen in „frühere Leben“ und deren Nachprüfung
[Shaker
Media, Aachen 2015, 504 S., € 25,90–/SFr 32,38]
Reinkarnation - eine Tatsache?
Eine Rezension von Manfred Reichelt
Religiös und philosophisch war Reinkarnation – die Lehre, dass des Menschen Seele sich immer wieder auf der Erde verkörpert - schon immer ein Thema. Neu ist, dass die Wissenschaft sie nun anscheinend verifizieren kann. Weltanschaulich würde das eine „kopernikanische Wende“ bedeuten. Denn mit ihrer Verifizierung würde der Beweis erbracht für das Überleben des physischen Todes und des Primats von Geist/Seele.
Womit haben wir es zu tun? - Es sind vorwiegend Kinder im Alter zwischen 3 und 7 Jahren, die ihre Eltern mit der erstaunlichen Mitteilung überraschen, eigentlich würden sie gar nicht zu der Familie gehören, in die sie hineingeboren wurden. Sie identifizieren sich mit einer Person und dem Lebenszusammenhang, in dem diese Person in einem kurz vorhergehenden Dasein existiert haben soll. Gingen Wissenschaftler den gemachten Angaben nach, so konnten diese oft in einem verblüffendem Maße bestätigt werden.
Für die Reinkarnationshypothese kommen allerdings nur die Fälle in Betracht, bei denen sich natürliches Wissen, eine unbewusste Aneignung, Kryptomnesie, Betrug, außersinnliche Wahrnehmung, Telepathie und Besessenheit ausschließen lassen.
Neben diesen Spontanerinnerungen gibt es aber auch solche, die in der psychologischen Praxis auftauchen. Bei Klienten mit hartnäckigen Störungen sucht man der Ursache häufig durch eine Altersregression auf die Spur zu kommen. Bei der Frage, wann das Leiden das erste Mal auftrat, geschieht es immer wieder einmal, dass der so Gefragte anfängt ein Ereignis zu schildern, in dem er sich selbst in einer anderen Zeit und Kultur sieht. Weiteres Nachfragen bringt nicht selten erstaunliche Details zur Sprache, die er auf natürlichem Wege unmöglich wissen konnte. Das Ergebnis einer solchen Rückführung ist, dass die Symptome ausbleiben, wenn man auf das verursachende Erleben in der Vergangenheit gestoßen ist. Diese Tatsache allein muss zu denken geben. Kann eine falsche Erinnerung Ursache einer Heilung sein? Das ist wohl kaum denkbar.
Nachdem sich Dieter Hassler in Bd. 1
den Spontanerinnerungen zuwandte, widmet er sich in Bd. 2a und b
Erinnerungen, die unter Hypnose oder hypnoseähnlichen Bedingungen
hervorgerufen wurden. Wieder geht er der Frage nach, lassen sich
diese vermeintlichen Erinnerungen an der Realität verifizieren und
liefern sie damit einen Indizienbeleg für die
Reinkarnationshypothese? Aus der Fülle des publizierten Materials
fallen bereits alle die Fälle weg, die keine genauen Orts-, Zeit-
und Namensangaben liefern oder sich anderweitig zu einer
Verifizierung nicht eignen. Neben den bereits bekannten Kriterien,
wie sie bei den Spontanerinnerungen angewandt werden, müssen hier
als zusätzliche Möglichkeiten Suggestivfragen, Déjà-vus und
Symboldramen in Betracht gezogen werden. Trotzdem kann Hassler im
vorliegenden Band allein zwanzig Fälle vorweisen, die nur durch
Reinkarnation eine befriedigende Erklärung finden.
Sorgfältig und mit hohem Sachverstand
wurde das vorliegende Material – 177 Bücher – ausgewertet. Dabei
kam dem Autor sicher zustatten, dass er selbst allen übersinnlichen
Phänomenen skeptisch bis ablehnend gegenüberstand. Geschult in
technischem Denken, lässt er nur Fakten gelten.
Der Aufbau des Buches ist so gestaltet,
dass durch Hervorhebungen der verschiedensten Art, durch fortlaufende
Untergliederungen der Kapitel und Numerierungen der weiter Forschende
und Leser einzelne Textpassagen unter verschiedenen Gesichtspunkten
betrachten kann.
Obwohl sich das Werk an die
wissenschaftliche Community wendet und Hassler der Verdienst zukommt,
als Erster psychotherapeutische Rückführungsprotokolle unter dem
Fokus der Verankerung in der physischen Realität untersucht zu
haben, bietet es keine Hürden für den Laien, noch ist es trocken
und langweilig geschrieben. Im Gegenteil, der Leser wird in das
persönliche Forschen mit hineingenommen, so dass sich die Texte
spannend wie ein Krimi lesen. Damit ist das Buch nicht nur für den
Wissenschaftler wertvoll, sondern für jedermann, der sich nach dem
Woher und Wohin des Menschen oder für psychologische Fragen
interessiert. Mich jedenfalls hat es von der ersten bis zur letzten
Seite gefesselt.
Fragt man nun nach dem Resumee aller
bisherigen Reinkarnationsforschung, so kommt man nicht umhin zu
antworten, dass sie uns neue Gewissheiten brachte, deren allgemeine
Anerkennung aber auf Grund des noch herrschenden materialistischen
Weltbildes und des naturwissenschaftlichen Paradigmas auf sich warten
lassen wird.