« Staunen ist der erste Grund der Philosophie. » Aristoteles


Der Ursprung unserer Persönlichkeit

Das was wir - Du und ich - jetzt sind, ist es nur ein Produkt der Mischung elterlicher Gene, Erziehung und Umwelteinflüsse oder mehr? Jeder siamesische Zwilling hat den gleichen Genbestand, die gleiche Erziehung, die gleichen Umweltenflüsse - und doch, so wurde festgestellt, unterscheiden sie sich in Vorlieben und Abneigungen und der Intelligenz. Also zwei unterschiedliche Persönlichkeiten. Woher kommen diese Unterschiede? - Sie dürften, wenn nur die genannten Faktoren wirkten, nicht vorhanden sein. Ein anderes Beispiel: Multiple Persönlichkeiten. Das sind Menschen, in deren Körper sich unterschiedliche Persönlichkeiten abwechselnd zum Ausdruck bringen. Jede dieser Teilpersönlichkeiten hat unterschiedliche Sympathien und Antipathien, Krankheitssymptome oder allergische Reaktionen. Ja, sogar die Augenfarbe kann wechseln, je nachdem die eine oder andere Person auftaucht. Auch ändern sich Wortschatz, Grammatik und Dialekt. Auch an den Hirnströmen ist erkennbar, welche Person das jeweilige Sagen hat.
( http://www.kulturserver-nrw.de/home/heikemueller/endversion_diplomarbeit.pdf )
Ich habe diese ungewöhnlichen Beispiele deshalb gewählt, weil besonders am Extrem deutlich wird, was weniger auffällig auch dem „normalen“ Menschen eigen ist. Es scheint nämlich so zu sein, dass sich das, was den „wirklichen“ Menschen ausmacht, nicht im Physiologischen erschöpft, sondern der Mensch primär ein geistig-seelisches Wesen ist, dass sich zeitweilig im Physischen ausdrückt. Diesen Primat der Seele, des Geistes - ich will beide, der Einfachheit halber, hier zusammenfassen - lehren auch die Religionen. Mit dem Unterschied, dass die Volkskirchen lehren, dass Gott die Seele erschaffe und diese sich dann mit dem Körper verbinde. Ähnlich sieht es wohl auch der Islam. Wenn aber Gott die Seelen erschaffe, so müssten diese „rein“, also noch frei von irgendwelchen Einflüssen sein. Gleichsam eine tabula rasa. Aber wie wir am erstgenannten Beispiel sahen, ist das nicht der Fall. Das, was nicht genetischer Vererbung, Umwelteinflüssen und Erziehung zugeschrieben werden kann, und doch auf das Irdische Bezug hat, kann nur aus dem Irdischen kommen. Der Mensch hat also bereits zum Zeitpunkt der Empfängnis Tendenzen in sich. Damit kommen wir zu Ansichten, wie sie u.a. im Hinduismus und Buddhismus gelehrt werden: Die Taten der vergangenen Erdenleben bestimmen Persönlichkeit und Schicksal dieses Erdenlebens. Wissenschaftlich konnte ja bereits nachgewiesen werden, dass der Mensch nach einem Aufenthalt im Jenseits wieder auf der Erde geboren wird. Die hypnotische Rückführung scheint ebenfalls die Reinkarnation und einen Zusammenhang von Taten (Erlebnissen) in früheren Leben und jetzigen Auswirkungen zu bestätigen.

Keine Kommentare: